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Wissen



Wie gut sind eigenlich Buchmacher-Quoten? Eine Analyse



Buchmacher-Vergleich_Spieltag_03

Wie gut sind eigentlich die Quoten der Buchmacher in der neuen Saison? Diese Frage haben wir uns vom "youpriboo-Team" bereits nach drei Spieltagen gestellt? Das Ergebnis sehen Sie in der Grafik (zum Vergrößern bitte anklicken). Diese, in der letzten Woche gestartete Auswertung, werden wir kontinuierlich fortführen.

Buchmachervergleiche gibt es viele ...
... aber echte Buchmacher-Analysen wenige. Denn meist geht es bei Vergleichen ausschließlich um die Quotenunterschiede vor einem Spieltag. Unsere Analyse der letzten Saison hat dabei gezeigt, dass diese Unterschiede nur sehr gering sind. Die Frage z.B., "liegt die Sieg-Quote von Borussia Dortmund gegen den 1. FC Köln bei 1 : 1,15 oder 1 : 1,16?" bringt dem Sportwetter eigentlich keinen großen Vorteil. Die Suche nach der besten Quote ist im Grunde eine zeitlich sehr aufwendige "Schnäppchenjagd", denn die Differenzen zwischen den Quoten der Buchmacher sind marginal. (Wir legen hier die Quoten der sechs umsatzstärksten Buchmacher zugrunde)

Viel interessanter ...
... ist die die Bewertung der zurückliegenden Quoten - und welche Erkenntnisse ein Sportwetter für die Zukunft daraus ziehen kann. Für die neue Saison mithin die Frage: "Welche Quoten (und damit einhergehende Wahrscheinlichkeiten) haben die Buchmacher für die einzelnen Teams dem Wetter angeboten?". Und verbunden damit natürlich die Analyse: Bei welchen Teams war die Quote "passend" und wo gab es große Abweichungen?

Bevor ich diese Ergebnisse vorstelle, eine kurze Darstellung, wie wir bei der Auswertung vorgegangen sind. Wenn ein Buchmacher vor einem Spiel die Quoten festlegt, macht er (besser gesagt, sein Prognosesystem) sich Gedanken über die Wahrscheinlichkeiten der einzelnen Spielausgänge. Am Beispiel der Partie Bayern - Hertha kann man das sehr einfach verdeutlichen. Die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit für einen Sieg der Bayern wurde mit 86% bei den sechs umsatzstärksten Buchmachern berechnet. Die interessante Frage lautet nun: "War das zutreffend?". Bekanntlich hat Bayern München erst in letzter Minute mit 4:3 gewonnen.

Wie kommt man nun zu einer Einschätzung ...
... was eine realistische Wahrscheinlichkeit für einen Bayern-Sieg gewesen wäre? Hierzu wenden wir einen Trick an. Wir stellen uns vor, wie ein Buchmacher seine Quote berechnet hätte, wenn er alle Informationen aus dem Spiel (außer den Toren) schon vorher gehabt hätte. Also alle Schüsse auf und neben das Tor, die Effizienz der Schüsse, die Passquoten, die Dribblings und Tacklings usw. Berechnet man das Spiel mit diesen Informationen, sinkt die Siegwahrscheinlichkeit der Bayern auf 44%. Das macht eine Differenz um 42% aus - und wird als Vorhersagefehler bezeichnet. Wenn man dies nun für alle drei Partien der Bayern in der laufenden Saison durchführt, dann haben die Buchmacher einen Bayern-Sieg bei durchschnittlich 81% gesehen - realistsich wäre allerdings eine Wahrscheinlichkeit für einen Sieg von 49% im Mittel gewesen. Diese Differenz ist in der Grafik ausgewiesen, nämlich -32%.

Was bedeutet das nun für kommende Spiele?
Eine Analyse von drei Spieltagen ist erst einmal ein "vager" Trend. Deshalb werden wir die Datenbasis kontinuierlich erweitern und immer die letzten 6 Spiele auswerten. Aber auch dieser erste Trend ist schon interessant, wenn man sich alle Teams anschaut. Alle Vereine mit einer Minus-Abweichung wurden von den Buchmachern überbewertet. An der Börse würde man sagen, dass man bei zukünftigen Transaktionen hier genauer hinschauen sollte. Übersetzt auf den Fussball bedeutet dies, dass die Buchmacher den Sportwettern bei Bayern, Mainz, Köln, Wolfsburg, Schalke und Leverkusen zu niedrige Siegquoten angeboten haben. Bei allen genannten Teams ist das mit Ausnahme von Wofsburg, Leverkusen und Bayern nicht so relevant, weil kaum jemand hier auf "Sieg" gesetzt hätte. Bei den drei Top-Teams ist das allerdings schon eine wichtige Information.

Noch interessanter ...
... ist es bei den Teams, die "unterbewertet" wurden. Hier ist allen voran Augsburg, Hoffenheim und Frankfurt zu nennen. Hier haben die Buchmacher zu hohe Quoten angeboten. Nach den realen Spielausgängen hätten die Quoten hier deutlich niedriger ausfallen müssen. Um es an dieser Stelle zu präzisieren: Die Darstellung bedeutet nicht, dass die genannten Teams zukünftig bessere Siegchancen haben - sie bedeutet allerdings: Wenn die Teams auf der rechten Seite gewinnen, dann ist mit einer besseren Quote zu rechnen (wenn sich der Trend fortsetzt).

Wie geht es weiter?
Wir werden diese Analyse zu einem Standard in youpriboo machen und sie kontinuierlich kommentieren. Richtig interessant wird es nämlich nach dem sechsten Spieltag, denn dann werden wir erstmals die vollen sechs Spieltage analysieren. Ab dem siebten Spieltag werden wir dann immer die letzten sechs Spieltage betrachten. Dies geschieht aus folgendem Grund: Buchmacher arbeiten konsequent mit Algorithmen. Aber kurzfristige Trends können selbst die besten Algorithmen nicht abdecken (auch KI hat seine Grenzen). Buchmacher wissen um die Grenzen und reagieren recht träge auf die Anpassung ihrer Systeme und Modelle - im Zweifelsfall wird das Top-Team zu hoch bewertet. Das kann ein Vorteil für den Sportwetter sein - auf jeden Fall ein deutlich größerer als der Vergleich der Quoten vor dem Spiel. Die aktuellen über- und unterbewerteten Teams können Sie zukünftig hier bei youpriboo sehr genau unter die Lupe nehmen.